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Nico Gutzeit mit Podium beim DRSM-Saisonabschluss

Rennslalom auf der Bilster Berg Rennstrecke ein Highlight im 2024er Slalomkalender

„Einen zweiten Podestplatz herausgefahren, eine einzigartige Slalomstrecke kennengelernt, neue reifentechnische Erkenntnisse gewonnen, und immens Spaß gehabt“, resümiert der 20jährige Youngster Nico Gutzeit (Schozach) vom MC Heilbronn nach einem tollen Finale auf der Rennstrecke Bilster Berg.  Satte 4000 Meter Streckenlänge pro Lauf, horrend schnell, fahrerisch extrem anspruchsvoll aufgrund der vielen unterschiedlichen Kurven sowie der Bergauf-, und Bergabpassagen – für das Finale zur Deutschen Rennslalom Meisterschaft (DRSM) waren 85 Startplätze ausgeschrieben. Nach Nennportalöffnung waren diese innerhalb von nur sechs Stunden vergriffen, nach 48 Stunden standen 133 Namen auf der Nennliste. 90 durften schlussendlich fahren, darunter auch unser Slalomyoungster Nico Gutzeit, der durch seine zwei Starts vierzehn Tage zuvor in Oschersleben die 30%-Hürde zur Zulassung geschafft hat.  Nico wollte zum Saisonabschluss einfach nur dabei sein - den prestigeträchtigen Titel holte Dennis Zeug von der MSRT Freiamt im Schwarzwald, der mit seinem Opel Kadett C Coupe 16V mit sechs Klassensiegen angereist war und seine Klasse H14 (bis 2000ccm) auch beim Bilster Berg Finale  gewinnen konnte.

Einen zweiten Klassenplatz erkämpfte sich Nico Gutzeit im BMW 318 ti der Klasse 10 (bis 2000ccm) der moderat verbesserten Gruppe F. Ohne Meisterschaftsambitionen im ersten Jahr bei fünf Rennslaloms hineingeschnuppert, testete Nico zum ersten Mal ältere, gebrauchte Michelin-Slicks eines Klassenkonkurrenten, die auf der Anreise zum Bilster Berg abgeholt und montiert wurden. „Die haben sich ab dem ersten Meter in Sachen Grip besser angefühlt, als meine bisher benutzten „Hangkooks“ erklärt der Schozacher. Nach der tollen Trainingsbestzeit, ein noch schnellerer erster Stint auf der 4000 Meter-Piste, dann eine Schrecksekunde. Nico wollte  angreifen, da Michael Thurner (ADAC Südbayern) im Mazda MX5 etwas schneller war. Auf einer sehr schnellen Bergaufpassage mit Rechtskurve und Kuppe kam der BMW ins Rutschen, die Leitplanken immer näher. Unser MCH-Youngster konnte seinen 230 PS starken Hecktriebler durch eine tolle Reaktion gerade noch abfangen, die Zeit im zweiten Heat durch den Quersteher deutlich langsamer. Die älteren, gebrauchten Michelin-Slicks hatten nur noch minimal Gummi und waren da am Ende. Gewonnen hat die Klasse wie schon bei der Doppelveranstaltung in Oschersleben Mazda MX5-Pilot Thurner in 4.17.34 Minuten. 5,18 Sekunden zurück auf Rang zwei Nico Gutzeit, der wiederum satte 14,09 Sekunden Vorsprung auf Perry Ihl (Mengen) im Mazda RX8 mit Wankelmotor hatte.

   Nico Gutzeit  Foto: Halald Gutzeit

Durch seine guten Ergebnisse in der Slalom-DM und DRSM dann bei der abendlichen Siegerehrung eine positive Überraschung für den 20jährigen. Im DMSB Slalom Junior Cup für 16 bis 25jährige Nachwuchspiloten wurde Nico Gutzeit als Gesamtfünfter (161,8 Punkte) geehrt. Den Titel holte Max Weber vom MSZ Alzey auf einem Mitsubishi Lancer EVO 9. Im Hause Gutzeit und der Schozacher Sportsgarage ist nun tüfteln in Sachen Technik angesagt, zudem wird die Reifenwahl für 2025 überdacht und ein „Fahrplan“ für die Saison und Meisterschaften im neuen Jahr zusammengestellt. „Die Slalom DM in der Region Süd sowie die fünf Rennslaloms waren herausfordernd, lehrreich und haben immens Spaß gemacht. Dass ich im vorderen Drittel der Klasse F10 mit unserem selbstaufgebauten BMW 318ti  mithalten kann, haben wir bewiesen. Aber es ist Fahrzeugtechnisch und Fahrertechnisch noch Luft nach oben“, so das Fazit von Nico Gutzeit nach der Saison 2024.

Zur Info an die DRSM-Interessierten: Der 66jährige Neudenauer Routinier Hans Köhnle – in der DM, der DRSM und bei den MCH-Slaloms seit diesem Jahr mit einem roten Fiat 124 Spider in der G3 und davor sieben Jahre mit einer weißen Corvette C7 Grand Sport in der G0 unterwegs - wurde in der DRSM Gesamtsiebter. Nach den acht Vorläufen wechselte Hans Köhnle zum Bilster Berg Finale strategisch durch breitere Räder von der G3  in die zusammengelegte G2/G1 und konnte dort wie Nico einen zweiten Klassenplatz erringen und somit 130,1 Meisterschaftspunkte einfahren.

   Hans Köhnle und Nico Gutzeit  Foto: Harald Gutzeit

                      Wilfried Ruoff