Jürgen Bender - aus dem STT Titelkampf gerissen
Der Neckarsulmer befürchtete insgeheim, dass der STT-Titelkampf auf dem Nürburgring eine "ganz enge Kiste" werden könnte. Bender spürte schon vor dem Wochenende, das es am Nürburgring nicht einfach werden könnte. Und er behielt am Ende leider Recht.
Knappe 10°C am Samstagmorgen und leichter Luftzug. „Nein, kein richtiger Wind, mit dem man der Fahrer beim Richtungswechsel zu kämpfen hat, aber eben leichte Zugluft, die den Asphalt kühlt, dass meist leider zu kühl für das ausreichend schnelle Aufheizen der Rennreifen“, so Bender skeptisch. Die Jungs von der Sportwagenschmiede hatte für das erste Training leicht gelaufene Reifen montiert. "In der kühleren Jahreszeit lässt sich leider nur schwer der richtige Luftdruck vor dem Training festlegen“, so Technikchef Bayer. Einen neuen Satz zu verbraten, machte also beim Auftakt wenig Sinn „Und die bei so einem Wochenende exakt einzuhaltenden Zeitabläufe werden eh immer sehr schnell zum Zeitproblem für Crew und Fahrer. "Tatsache ist aber, dass der Luftdruck maßgeblich mitbestimmt, wie schnell die Reifen auf Temperatur kommen“, fügt Bender hinzu. Denn die Reifentemperaturen können am Ende helfen Topp-Rundenzeiten in den Asphalt zu radieren.
Für Jürgen Bender sprang am Ende des Trainings die zweite Startreihe für den heimischen heraus. Ob der MCH-Pilot damit zufrieden war - fast, aber eben doch nicht ganz.
Vor dem Rennen mussten die Reifen mit zwei Einführungsrunden für den Auftakt auf Temperatur gebracht werden. Diesmal reichte das nicht ganz aus. Jürgen Bender verlor auf dem Weg runter zum tiefsten Punkt der Strecke mit der so wichtigen langen Rechtskurve zwei Positionen. "Du spürst, wenn die Reifen noch zu kalt sind. Wenn ja, dann man muss man, ob man will oder nicht, leicht vom Gas“. Das nimmt einem den Schwung rauf Richtung Start und Ziel ganz entscheidend. Rundenzeitverluste die im Ablauf nicht mehr aufzuholen sind.
Im Spitzenkampf gewannen so Kenneth Heyer (AMG), Ringfuchs Klaus Abbelen (Ferrari) und Mex Jensen (NL, BMW) sofort einige Wagenlängen. Jürgen Alzen (BMW M4) gelange es ebenfalls sich leicht von den Verfolgern Michael Golz (Lamborghini) und Jürgen Bender (Chevrolet Corvette) abzusetzen. Beim Pflichtstopp nach 10 Runden wurde Bender, zwischenzeitlich gut als Fünfter unterwegs, eine zu kurze Standzeit gemessen. Nur im Hundertstelbereich, aber es gab eine Strafzeit von 5sec dafür, Die warfen den Neckarsulmer am Ende auf Platz 6 zurück.
Gesamtsieger am Ende das Duo Heyer/Marchewicz (AMG) vor Klaus Abbelen (Ferrari) sowie dem Duo Jensen/Polland (NL, BMW).
Markenvielfalt und harte Kämpfe im Feld werteten das Finale am Ring deutlich auf. Den alles entscheidenden letzten Meisterschaftslauf konnte Jürgen Bender jedoch leider gar nicht erst aufnehmen. Bereits in dem Ende der ersten Einführungsrunde zwang ihn ein Bruch im Bereich der Hinterachse (Nach Demontage wird berichtet) zur Aufgabe. Aber er behielt trotz diesem Missgeschick auf Platz zwei der Meisterschaftstabelle. Die STT wurde am Ende von den jungen Rumänen Tudor Tudurachi (BMW M4) gewonnen. HTS
Foto HTS: Jürgen Bender