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Nach der Saison-22 ist vor der Saison

28.11.2022

Jeder Rennfahrer will seine Gegner im Wettbewerb überflügeln. Fahrer und Team wollen in jedem Wettbewerb siegen. Das bedeutet, dass der Fahrer anstrebt in jedem Training die Bestzeit zu fahren. Der Rennwagen soll für den Rennstart eben auf Startplatz 1, auf die ‚Pole‘ gestellt werden. Jeder Fahrer ist anschließend vom Start weg bemüht, vor seinem Gegner in die erste Kurve einzulenken. Von der ‚Pole‘ optimal zu starten und als erster in die erste Kurve zu gehen bedeute, den Auftakt in einem Rennen, quasi den allerersten Schritt im Wettbewerb, für sich zu entscheiden. Und was ist wenn das nicht gelingt? Wenn er nicht auf ‚Pole‘ fahren kann?

Dann wird der Start noch wichtiger. In der 2. oder 3. Startreihe loszufahren, birgt die Gefahr vom Gas gehen zu müssen, weil vor ihm ein Gegner seine Linie kreuzt. Weil Vordermänner sich berühren und eine Rempelei oder irgendetwas in der Art vor ihm schiefgeht.

2020 war eine Saison, in der für Jürgen Bender alles traumhaft zu laufen begann. Die Welt kämpfte gegen Corona. 2020 nahm Jürgen Bender den Kampf um den Titel in der P9-Challenge gegen starke Gegner auf GT-Rennwagen von Porsche, Lamborghini oder AMG-Mercedes auf. Eine GT3R-Corvette der Baureihe C7 war dazu für die GT-Meisterschaft mit Läufen in Deutschland, Österreich, Italien und der Tschechei bestens vorbereitet. Die Erlenbacher Sportwagenschmiede setzte die GT3R-Corvette bei den Rennen ein. Technische Probleme gab es keine. Nur gebremst von vielen Vorsichtsmaßnahmen der Corona-Pandemie eilte das Unterländer Triumvirat bei den GT-Rennen in mehreren Ländern Europas von Gesamtsieg zu Gesamtsieg. Eine Saison wie sie sich jeder Fahrer und jedes Team erträumt. Und 2020 endete dann auch mit dem Gewinn des P9-Challenge Meistertitels für Jürgen Bender und die Sportwagenschmiede auf der GT3R-Corvette von Callaway Competition.

2021 hatte sich das Dreiergespann aus dem Unterland auf den Kampf um den Meistertitel in der P9-Challenge und der STT gesetzt. „Wir hätten uns von Beginn an stärker auf eine Meisterschaft konzentrieren sollen“, so die heimische Crew. Das tat man 2022 dann recht konsequent.

In der Rennsaison 2022 konzentrierten sich die Unterländer allein auf die P9-Challenge. Immer wieder zeigte die Technik jedoch Grenzen auf. Immer wieder ergaben Zwischenchecks in der eng getakteten Rennsaison, dass scheinbar technisch alles OK sei. So setzte sich im Team die Überzeugung durch, dass die deutlich höhere Anzahl der Gegner auf Modellen von Ferrari, Lamborghini, Porsche, AMG-Mercedes, Aston Martin, Audi und Ford bei der Reifenabstimmung mit den in der Serie vorgeschriebenen neuen Rennreifen von Michelin Vorteile von den Gegnern herausgearbeitet worden waren. Eine Überprüfung des Chevrolet V8-Zylinder Rennmotors beim Tuner ergab jedoch nun, dass ein von außen nicht zu diagnostizierender Fehler vorgelegen hat. Welchen Einfluss dieser ermittelte Schaden in gewissen Teilbereichen der Leistungsentfaltung im Rennbetrieb verursacht hat, kann nur nach dem Neuaufbau des Aggregates ermittelt werden. Und genau dieser erforderliche Neuaufbau wird jetzt in Angriff genommen. Denn nach der Saison-22 ist vor der Saison-23.

(HTS)

an der Box

Foto HTS: Hochbetrieb seit Saisonbeginn an der Box und im Truck am Red Bull Ring