Jürgen Bender bereit für die 2 Saisonhälfte
2023-08-23
„Zwangsläufig ergab sich mitten in der Saison jetzt ein Neustart für mich“, so der Neckarsulmer GT-Rennsportler dieser Tage. Was war passiert? Beim 3. Lauf der STT-Serie auf dem Lausitzring zerriss es den V8 Chevrolet Rennmotor der GT3-Corvette im Kampf um die Spitze förmlich. "Ein derart brutales Schadensbild habe ich zu vor noch nie gesehen". Damit war auch der eine Woche später anstehende 2. Lauf der internationalen P9-Challenge auf der Rennstrecke zwischen Berlin und Dresden zeitlich nicht mehr zu schaffen. Der Wagen wurde verladen und vom dem Erlenbacher Team Sportwagenschmiede zerlegt. Danach ging der schwer beschädigte Rennmotor über GT-Hersteller Callaway-Competition (Leingarten) zum Motorenbauer.
Nach der Zerlegung wurde das ganze Ausmaß der technischen Katastrophe sichtbar. Ausgelöst durch einen Kolbenschaden war das komplette Motorgehäuse in der Folge zerrissen worden. Zu retten war nichts mehr. V8-Block, Kurbelwelle, Kolben, Pleuel, Zylinderkopf und Ölwanne – alles war zerstört. Bruchstücke des Motors hatte das Team vorher sogar auf der Rennstrecke gefunden. Da für den Neuaufbau des Motors einige Renntechnikteile extra angefertigt werden mussten, dauerte der Aufbau eine „kleine Ewigkeit“. „Einen derartigen hohen Zeitaufwand habe ich noch nie erlebt“, so Bender kopfschüttelnd. Und der Neckarsulmer Ingenieur blickt ja bereits auf Einsätze von über 4 Jahrzehnten zurück.
Nun ist der Motor wieder im Unterland gelandet. Das Prüfstands Protokoll verspricht starke Leistung. „Wir werden beim nächsten Lauf der STT-Serie im Niederländischen Assen an den Start gehen“, so Jürgen Bender. Weltbekannt wurde Assen als Austragungsort des Holländischen Motorrad-Weltmeisterschaftslaufes. Sollte auf der fahrerisch anspruchsvollen Rennstrecke Strecke alles problemlos laufen, dann könnten 2023 auch noch die P9-Rennen in Italien und in Frankreich gefahren werden. „Aber warten wir‘s mal ab“, so Team Sportwagenschmiede Chef Marco Bayer. "Wenn sich Jürgen in der P9-Challenge gegen das Spitzenquartett auf Lamborghini, Porsche, BMW und Audi durchsetzen kann, dann aber Hut ab" so P9-Manager Bernhard Fischer aus München dieser Tage. Abwarten und Daumen drücken so Benders MCH-Clubkameraden aus Heilbronn. HTS

Teamfoto frei: Der 6L-V8-Motor ist "bereit zur Hochzeit" - hier vor dem Einbau von unten in die C7-Corvette

