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21.03.2021

Die größte Motorsportveranstaltung auf Mallorca findet traditionell zum zweiten Märzwochenende statt: trotz Corona konnte Organisationschef Toni Dezcallar auch die 17. Auflage der Rally Clásico Isla Mallorca sicherstellen – auch mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung der mallorquinischen Behörden.

Wie schon im Vorjahr war auch dieses Mal wieder unser Clubmitglied Chris Vogler mit von der Partie. Zusammen mit seinem Beifahrer Jaime Domenge Sancho ging er in der mit 17 Teilnehmern am stärkste besetzten Klasse der Showcars an den Start. Ein nicht allzu strenges Regelwerk in dieser Klasse der sorgt dafür, dass auch einige automobile Schätze an den Start gebracht werden, die man sonst auf keiner anderen Rallye in Action sieht: Audi S1 Quattro, Ferrari New Stratos, AMG GT, Caterham oder Donkervoort D8 GTO-40.

Wurde im letzten Jahr noch ein Porsche 911 Speedster eingesetzt, nahm das Vogler/Domenge, das wieder von der Software-Schmiede Vogler & Hauke aus Neckarsulm und den Porsche Zentrum Karlsruhe unterstützt wurde, die 14 Wertungsprüfungen über circa 150km dieses Mal in einem Porsche 718 Spyder unter die Räder.

Im Vorfeld der Veranstaltung mussten auch auf der Insel einige organisatorische Besonderheiten im Hinblick auf die immer noch anhaltende Covid-19-Pandemie geklärt werden. So wurden Zuschauer vom Veranstalter nicht zugelassen, eine kleine Ausnahme hierbei stellte nur der berühmte Hafen Puerto Portals dar, der das Rallyezentrum bildete. Einzig Pressevertreter waren entlang der Strecke zu finden.

Für die Fahrer und Beifahrer ging es vor der Papierabnahme beim Renn-Arzt zum Corona-Schnelltest und erst als dieser negativ war, durften die Teilnehmer zu Papier- und technischer Abnahme antreten.

Start zur ersten WP war am Donnerstag bei einsetzender Dämmerung kurz nach 18 Uhr. Musste das Team Vogler/Sancho hier im letzten Jahr noch mit 21 Sekunden Rückstand gewaltig Federn lassen, konnte man sich dieses Mal enorm steigern, was dazu führte, dass gleich die erste Prüfung über 15 Kilometer mit 17 Sekunden Vorsprung an das deutsch/spanische Duo ging. Zum einen, weil Chris Vogler optimal vorbereitet in die Veranstaltung ging und sich schon Wochen vorher alle zur Verfügung stehenden On-Board-Aufnahmen angesehen hatte und beim Streckenaufschrieb jede Stelle genaustens inspiziert hatte. Zum anderen, weil der Porsche 718 Spyder -ausgestattet mit dem Porsche Doppelkupplungsgetriebe- besser zu den Streckenverhältnissen passte: leicht und wendig genug für langsame und enge Streckenpassagen aber mit seinen 420 PS auch schnell genug auf den Powerstages mit Geschwindigkeiten weit über 200 km/h.

Eine fahrerische Besonderheit gab es auf der Prüfung von Coves Campanet nach Polenca, wo gleich zwei Sprunghügel auf die Piloten warteten. Da die Vergangenheit zeigte, dass ungestümes Verhalten wenigstens zur Beschädigung am Fahrzeug, im schlechtesten Fall aber zum Totalausfall führen kann, beschloss man sich im Team des gelben Porsche lieber den Fuß an dieser Stelle vom Gas zu nehmen und das Fahrzeug zu schonen. Die richtige Entscheidung, schaute man nach der WP auf die Zeiten. Zweiter Platz, mit gerade einmal 7,7 Sec. Rückstand auf den Erstplatzierten.

Eine frühe Startzeit sorgte allerdings dafür, dass auf den ersten Kilometern nach dem Start das Grip-Niveau nicht besonders hoch war und man den Besen für die folgenden Piloten gab. Der einsetzende Frühling sorgte dafür, dass die Strecke teilweise von Blütenstaub bedeckt war und so an mancher Stelle zur Rutschpartie wurde. Hinzu kamen enge Begegnungen mit einer langsameren Corvette, auf die man auf mehreren Wertungsprüfungen auflief. Großes Lob an dessen Fahrer, der immer fair Platz gemacht hat und es dadurch nie zu einer kritischen Situation gekommen ist. Nach der zweiten Begegnung hat sich Chris dann dazu entschieden, bei den Organisatoren vorzusprechen, um den Start-Takt zwischen ihm und der Corvette von einer auf drei Minuten zu vergrößern. Dadurch sollte wiederholtes Auflaufen und etwaige kritische Situationen verhindert werden.

Diese Mischung aus Angriff und Zurückhaltung sollte in den drei Tagen der Rally Classico das Erfolgsrezept für Chris Vogler sein: „Durch das stets aktuelle Livetiming konnten wir auf unserem Handy immer verfolgen, was die Konkurrenz macht. Und wenn Michael Stoschek mit seinem New Stratos, Florian Scholze im AMG GT oder Thomes Oellig 911 GT3 RS uns Zeit abgenommen haben, haben wir in der nächsten Prüfung wieder eine Schippe drauf gelegt. Am Samstag auf den letzten drei Prüfungen ging es mir dann vor allem darum keinen Fehler mehr zu machen.“

Auf den Auftakt-Sieg der ersten WP folgten im Verlauf der Rallye noch drei weitere WP-Siege, fünf Mal fuhr man als Zweiter durch das Ziel und drei Mal als Dritter. Von 14 WP’s, die sich auf eine Länge von 150 Kilometern zusammenaddierten, konnte man sich also 12 Mal auf dem Podium wiederfinden. Im Ziel hatten die beiden Porsche-Piloten 1 Minute 42 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten Stoschek/Stoschek auf Ferrari New Stratos. Auf Platz drei kamen Oellig/Oellig mit ihrem Porsche 911 GT3 RS.

Weitere Bilder und ein spektakuläres Video finden Sie bei Chris Vogler auf Instagram!

(CV) (FZ)