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Auch der GT-Masters-Abschluss in Oschersleben ist für Callaway Competition um Markus Pommer wenig versöhnlich. Die neue DTM mit GT-Autos ist für den Heilbronner Fahrer keine Option.

09.11.2020

Vom Redakteur der Heilbronner Stimme Dominik Knobloch

Die Verabschiedung fiel hektisch aus. "Nach dem Rennen mussten alle schnell zusammenräumen und los, ziemliche Aufbruchsstimmung. Mit Corona und all den Hygiene-Regeln kann man sich ja auch nur schwierig zusammenhocken", sagte Markus Pommer am späten Sonntagnachmittag, als er sich schon längst wieder auf dem weiten Heimweg Richtung Unterland befand.

Gerne hätte der 29-Jährige mit Callaway Competition zum Abschluss noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt. Doch das GT-Masters-Finalwochenende in Oschersleben taugte der Corvette C7 dafür nicht. "Es war ziemlich schwierig mit diesen Temperaturen. Ich bin unsere beste Runde sonntags erst in Runde 36 gefahren. Wenn es kalt ist, ist es bei uns schwer", kommentierte Pommer die Plätze 13 und 14. Zum erhofften Rang in den Top Ten der Fahrerwertung reichte das nicht. Als 15. rauschte der Heilbronner gemeinsam mit Teamkollege Jeffrey Schmidt klar an diesem Ziel vorbei. Die Enttäuschung bei der Leingartener Equipe hielt sich in Grenzen. 25-jähriges Jubiläum feierte die erfolgreiche Corvette-Schmiede in dieser Saison - und hätte das freilich gerne mit deutlich mehr Podestplätzen als nur einem Sieg zelebriert. Eine Überraschung war der mäßige Verlauf der Runde dennoch nicht.

Schwierigkeiten in der Einzelkämpfer-Rolle
"Schon dass die Saison wegen Corona in den November rein ging, war wegen der ungewohnten Kälte ein Problem für uns. Dann kam noch ein neuer Reifen, den wir nicht so testen konnten", erklärt Markus Pommer. "Bei Mercedes, Audi und Porsche gibt es viele Teams und Informationen von den Werken - wir sind ein kleiner Einzelkämpfer, das ist dann wirklich schwierig. Zusätzlich war es mit zwei neuen Teams auch nochmal härter."

Michael Ammermüller und Christian Engelhart sicherten sich in ihrer ersten Saison mit SSR Performance im Porsche 911 GT3 R direkt den Titel. "Auch die Fahrerpaarungen sind alle stärker geworden", betont Pommer: "Es wird im nächsten Jahr sicher nicht einfacher. Es wird immer professioneller. Ich merke schon, wie es jedes Jahr schwieriger wird, um den Titel zu fahren. Da müssen wir mehr machen. Öfter testen, wenn man wieder darf." Das klingt nach Fortsetzung, oder? "Vor Weihnachten werde ich wahrscheinlich noch keine Entscheidung treffen, das wird eher danach geklärt. Jetzt geht ja mit dem Lockdown eh nicht viel. Man muss auch erstmal warten, wie es sich nächstes Jahr entwickelt und ob der Zeitplan haltbar ist. Eine Saison wie letztes Jahr wäre natürlich besser mit Frühjahr und Sommer."

Die neue DTM mit GT-Autos ist für Markus Pommer jedenfalls keine Option - so viel ist sicher: "Vom Format ist ja noch gar nicht alles geklärt. Die GT Masters bleibt meiner Meinung nach die Topserie - es macht schon Spaß, da mitzufahren."

Rauskommen aus dem Renn-Simulator
Trotzdem verspürt Markus Pommer wenig Lust, sich so schnell wieder in einen Renn-Simulator zu setzten, auch wenn der Teil-Lockdown wenig Raum für die neue Zeit am Wochenende lässt. "Aber da bin ich zuletzt wirklich genug drin gesessen", sagt Pommer mit einem Schmunzeln.

An diesem Montag geht es für ihn ganz gewohnt zur Arbeit in den elterlichen Betrieb und an den Schreibtisch, um seine Master-Arbeit fertig zu stellen. Mit Callaway Competition setzt er sich dann in den nächsten Wochen in aller Ruhe zusammen. Dann, wenn es etwas weniger hektisch ist.

Quelle: Heilbronner Stimme vom 09.11.2020