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STT - Corona hat mitgemischt

29.10.2020

Das STT-Finale 2020 sollte am Nürburgring ausgetragen werden. Aber dieses, mit großer Spannung erwartete Rennwochenende fiel 2020, nur eine Woche nach der Formel 1 an gleicher Strecke, leider der Corona Pandemie zum Opfer.

Jürgen Bender, als in dieser Saison außerordentlich erfolgreicher MCH-Fahrer - "freut mich zu hören, aber den grandiosen ADAC-GT-Masters-Sieg vom unserem Club-Kameraden Markus Pommer gegen die GT-Profis am Sachsenring bitte nicht vergessen", meldete sich Jürgen mit einem Lächeln lobend  zu Wort.

Doch zurück zur STT. Bei zwei Meisterschaftsläufen der Serie war Bender nicht am Start. "Zu dem Zeitpunkt wurde nicht nur mir, sondern auch Teamchef Bayer klar, dass das Blatt in Richtung STT-Titelkampf nicht mehr zu wenden war", so Bender. Renningenieur Bayer nickt zustimmend.

Jürgen Bender gewann die STT-Trophy bereits 2017. Er trat 2020 nicht nur in dieser international ausgeschriebenen Rennserie zum Kampf um den Titel an, sondern auch in der ebenfalls int. ausgetragenen P9-Challenge. "In der P9 flutschte es 2020 bestens, in der STT dagegen von Beginn an nicht wie erwartet", so Bender. Wo lagen die Gründe dafür?

In der Trophy waren 2 GT-Modelle am Start, die von der Motorleistung her klar überlegen zu sein schienen. In einer Rennserie müssten in jeder Division gleich starke GTs am Start sein. Ist das nicht so, dann sind für die anderen Starter schlichtweg keine Klassensiege und kein Meistertitel möglich. So einfach ist das nun mal leider. Ein gemeinsamer Meisterschaftslauf beider Serien (STT/P9) ließ diese Problematik auf dem Formel-1-Kurs von Hockenheim deutlich sichtbar werden. Die Alzen-Brüder, Profi Uwe und dessen Bruder Tuner Jürgen Alzen, zogen Bender beim Beschleunigen aus den Kurven heraus beide problemlos weg. In der nächsten Kurve aber war denn wieder zu. Einen Weg vorbei gab es für Bender an dem Duo nicht. Die Strecke war schlicht und ergreifend für ihn dicht. "Mit der Brechstange, das wäre sinnlos gewesen. Hohe Schäden wären fast sicher die Folge. Und beim anschließenden Beschleunigen wären die Gegner ansonsten eh wieder vorbeigekommen", resümiert der Neckarsulmer Reifenspezialist.

Am Saisonende gelang es Jürgen Bender sich noch auf den 2. Platz in der Division 1 vorzukämpfen. Profi Uwe Alzen kassierte in der STT-Trophy jeden Gesamtsieg. Bender 2020 also in der Zange der Alzenbrüder? "Das könnte man so sehen", so der schnelle Unterländer.  "Am Saisonende war ich schlussendlich froh, dass ich mich noch als Divisionszweiter zwischen die Alzen-Brüder kämpfen konnte", so Bender. Die Chance zu siegen war unter den gegebenen Umständen nicht vorhanden. Die Gesamtzahl der Punkte gab 2020 also nicht mehr als ein 2. Rang in der Division 1 der STT her".

Jürgen Bender

Die Gentleman-Wertung konnte Jürgen Bender jedoch problemlos gewinnen. Selber sportlich immer topfit am Start, landete er dort klar vorne.

In der Tabelle lagen Klassensieger Uwe Alzen (Audi) und Ralf Glatzel (Ford) punktgleich vorne. Sie gewannen Ihre Divisionen. Dahinter der junge 3. Divisionssieger Max Frederik Gruhn (Audi).

"Ob es Sinn macht mit einem reinrassigen GT3-Auto in der STT 2021 anzutreten, scheint aus heutiger Sicht für mich nach dem derzeitig geltenden Reglement nicht unbedingt zielführend", so P9-Champion Jürgen Bender nachdenklich. MCH-Mann Marco Bayer von Team Sportwagenschmiede nickt zustimmend.

2021 - quo vadis für Bender und Bayer? 

(HTS)

Foto: Team Sportwagenschmiede Motorsport - Bender vorbildlich mit Maske auf dem Podium