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Spannendes Vierfachfinale zur Deutschen Automobil Slalommeisterschaft in Berlin

13.10.2020

Der Fachausschuss Automobilslalom des DMSB (Deutscher Motorsport Bunde) hatte – bedingt durch die Corona-Pandemie - eine komprimierte Deutsche Slalommeisterschaft aus Level 1 und Level 2 Veranstaltungen benannt, bei der dann alle Veranstaltungen überbucht und extrem stark besetzt waren. Am Wochenende fand nun das Vierfachfinale auf dem Driving Center Groß Dölln bei Berlin statt. Hier konnten die 100 punktbesten Automobilslalomcracks Deutschlands durch Pylonentore und Gassen wedeln – darunter mit Frank Sperrfechter auch ein Fahrer vom Motorsportclub Heilbronn.

Frank Sperrfechter

Beruflich bedingt konnte Sperrfechter lediglich drei Vorläufe absolvieren und war somit beim Kampf um die DM-Krone ohne Chance. „Spaß haben, einfach just for fun die Slalomelite treffen, noch ein paar technische Veränderungen testen“ so das Motto von Frank vor der Abreise. Mit seinem legendären Opel Kadett C Coupe – damit gewann der MCH’ler 2011, damals noch in der 210 PS starken 8V-Variante, die Deutsche Slalommeisterschaft – steigerte sich Sperrfechter von Rennen zu Rennen. In der leistungsstarken Klasse bis 2000ccm der getunten Gruppe H-Boliden erreichte er am Samstagvormittag Platz sechs und Samstagnachmittag gelang mit Platz drei erstmals der Sprung aufs Podest.  Sonntagvormittag dann bei Lauf drei der zweite Platz, nur knapp hinter dem Routinier und mehrfachem Meister Reinhard Nuber (Isny/Racing Team Süd) im Sechszylinder-BMW 320 WTCC. Am Nachmittag dann der große Wurf. Sperrfechter donnert am absoluten Limit mit seinem 265 PS starken 16V-Kadett Klassiker mit einer einzigen hundertstel Sekunde vor Dennis Zeug (MSRT Freiamt/Opel Kadett C Coupe 16V) über die Ziellinie. Klassensieg und Gesamtrang zwei, lediglich Lokalmatador Martin Skrzipietz im H-Überliter BMW 330 iS war den berühmten Tick in der Gesamtwertung schneller. Die Freude bei Sperrfechter riesengroß, zumal Dennis Zeug in sieben von acht Vorläufen jeweils Gesamtsiege gefahren hatte und sich in Addition aller Slalomrennen die Deutsche Vizemeisterschaft sicherte. „Samstags zwei ultraschnelle Rennslaloms, sonntags dann etwas selektiver und fahrerisch extrem anspruchsvoll, das 2020er-Vierfachfinale war einzigartig, der Klassensieg das Tüpfelchen auf dem i in dieser für mich sehr kurzen Saison“, resümiert der 46jährige Frank Sperrfechter.

Mit demselben Flitzer war auch Sperrfechters Freund, der Neckarwestheimer Thomas Claus zwischen den Pylonen unterwegs Der KFZ-Meister betreut den C Kadett seit Jahren technisch und hat zusammen mit Sperrfechter in Berlin das neue Fahrwerk Rennen um Rennen feinjustiert. Ein zehnter, dann ein siebter und sonntags zwei sechste Klassenplätze waren das Ergebnis. „In dieser aus Fahrzeug-, und Fahrersicht einzigartigen Klasse für mich ein tolles Ergebnis, das Berlin-Finale war eine Reise wert“ erklärt der 55jährige begeistert.

Der deutsche Slalommeister 2020 heißt Marcel Hellberg, startet für den ADAC Ostwestfalen Lippe und steuerte bei den Berlin-Finals einen BMW 318 is E36 in der seriennahen Klasse G3 – die Vorläufe bestritt Hellberg in einem VW Polo in der 1300ter Klasse der getunten Gruppe H. 

(Wilfried Ruoff)